Gestaltungstherapie

Worte können nicht die Bilder der Seele malen Anwendungsgebiete: Da kunsttherapeutische Angebote der sanften Medizin zugeordnet werden können, kommen sie vorwiegend überall dort zum Einsatz, wo es ausdrücklich um das Seelische, den Empfindungsraum des Patienten und dessen Entfaltung geht. Die Anwendungsfelder künstlerischer Therapien sind z.B. in der Psychosomatik, der Psychiatrie, der Kinderheilkunde, der Heilpädagogik, der Onkologie und im gesamten Spektrum rehabilitativer Leistungen anzutreffen. DAGTP – Deutscher Arbeitskreis Gestaltungstherapie –Klinische Kunsttherapie

Was ist Gestaltungstherapie?

Kunst kann das Denken ändern, oder das Denken ändert die Kunst! «Worte können nicht der Seele Bilder malen» J.W. v. Goethe Wer malt und gestaltet, zu Papier, Farben und Ton oder Stein greift, begibt sich in den kreativ-künstlerischen Raum. Die Konzentration richtet sich auf das Eigene, die äußere Welt ist in den Hintergrund getreten. Im Rahmen der Gestaltungstherapie/Klinischen Kunsttherapie gewinnt dieses Handeln eine besondere Qualität. Im geschützten Rahmen einer therapeutischen Beziehung wird die bildhafte Gestaltung zum Ausdrucksträger der psychischen Innenwelt des Patienten. Affektives wie emotionales Erleben nehmen Form und Gestalt an, werden zu einem gestalteten und damit anschaubaren Gegenüber.

In der Gestaltung ist Immateriell-Inneres und Materiell-Äußeres zusammengeflossen und kann als inneres und äußeres Gegenüber erfahren werden. Die Auseinandersetzung mit dem Gestalteten gewährleistet die therapeutische Beziehung, in der die verbale Kommunikation den Erlebens- und Erkenntisprozess begleitet und dem weiteren Auffinden von seelischen Bildern zur Seite steht. Kunst- und Gestaltungstherapie wird heute als spezielle Therapieform in psychosomatischen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Kliniken angewendet und hat darüber hinaus in der Rehabilitation, der psychosozialen Grundversorgung, der Pädagogik-Heilpädagogik und in der ambulanten Praxis Eingang gefunden. Ihre Techniken und Methoden eigenen sich für Erwachsene wie für Kinder- und Jugendliche; sie wird als Einzel- und Gruppenbehandlung angeboten.

Tiefenpsychologisch fundierte Gestaltungstherapie beschränkt sich auf bildhafte und plastische Gestalten als Medium. Tiefenpsychologische Grundlage bedeutet: Die Grundlage der Therapie bildet das psychodynamische Krankheitsverständnis der Psychoanalyse und der Analytischen Psychologie. Gestaltet wird mit verschiedenen Farben, mit Materialien wie Ton, Stein, Holz, Sand, Metall oder vorhandenen Figuren und Gegenständen.

Ohne künstlerischen Anspruch kann der eigenen Befindlichkeit Ausdruck verliehen werden, Fragestellungen nehmen Gestalt an und neue Aspekte tauchen im spielerischen Umgang mit dem Material auf. Bei dieser Methode kommt es nicht auf Überlegungen und technisches Verständnis an. Jede Gestaltung birgt Überraschungen in sich und bringt „Verborgenes oder „Unbewusstes“ zutage. Wir betrachten und besprechen die Gestaltung gemeinsam und stellen den Bezug zur aktuellen Situation her. Dabei enthalten oft die bisher unbekannten Inhalte den hilfreichen Hinweis, der zu neuen Erkenntnissen führt.

Heutige Probleme stammen oft aus Erlebnissen in früher Kindheit, in denen Gefühle wie Angst, Trauer, Wut und Hass ausgelöst wurden. Diese frühen Gefühlserfahrungen sind meist nicht in Form von Sprache gespeichert, sondern drücken sich in Farbe-, Hör-, oder Geruchsempfindungen und im Körperbewußtsein aus. In der Gestaltungstherapie werden diese Erinnerungen wieder lebendig, jedoch geschieht dies nicht mehr auf dem Hintergrund der frühkindlichen Hilflosigkeit. Durch die Betrachtung unterschiedlicher Seiten fließen die Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens erworben wurden mit ein, so dass Änderungen stattfinden kann.

Kunst kann das Denken ändern, oder ändert das Denken die Kunst?

Oder beides ist richtig!

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