Die ergotherapeutische Behandlung in einer freien Praxis beruht größtenteils auf Verordnungen, die im Rahmen der Heilmittelrichtlinien § 92 von Kinderärzten- und Jugendpsychiatern, Hausärzten ausgestellt werden.

Diese werden im Sozialgesetzbuch V festgelegt und unterliegen Veränderungen, die von der aktuellen Sozialpolitik abhängig sind.

Entsprechend den Maßnahmen der Ergotherapie (Leistungsbeschreibung Ergotherapie) ist die Zeit in einer Praxis klar strukturiert. So beträgt die Regelbehandlungszeit z.B. für eine sensomotorisch-perzeptive Behandlung 45 Minuten und für die Vor- und Nachbereitung 15 Minuten. Der Therapieplan ist darauf ausgerichtet, dass gemeinsam mit dem Kind ausgewählt wird, welche Betätigungen in welchen Therapieräumen eingesetzt werden, um die Ziele der ergotherapeutischen Verordnung zu erreichen.

Bei einer Behandlung von Kindern in einer ergotherapeutischen Praxis nehmen die Hauptbezugspersonen aktiv an der Therapie teil, um das in der Therapie Erlernte ins häusliche Umfeld zu übertragen.

Aufgaben der ambulanten Ergotherapie bei Kindern und Jugendlichen

In der Ergotherapie werden günstige Voraussetzungen für die sensomotorische, emotionale und soziale Entwicklung des Kindes geschaffen, die wiederum die Grundlage einer angemessenen Handlungsfähigkeit im Alltag bildet. Dies geschieht immer unter Beachtung seiner individuellen Fähigkeiten und Eigenaktivitäten im Alltag und Spiel.

Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kind und Ergotherapeuten, den Bezugspersonen des Kindes, dem Arzt und weiteren am Therapieprozess beteiligten Professionen im Rahmen des gesamten Therapieverlaufs ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für das gegenseitige Verständnis und eine erfolgreiche Therapie. Besonders die enge Einbeziehung der Bezugspersonen ermöglicht die notwendige Integration des Behandlungserfolges in den Alltag.

Erscheinungsbilder / Indikationen

Bei folgenden medizinischen Diagnosen kann Ergotherapie im Kindes- und Jugendalter indiziert sein:

  • UEMF = Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen (Fein- und Grobmotorik)
  • Störungen der Handlungs- und Bewegungsplanung sowie -ausführung = Praxie
  • Störung der Sensorischen Integration (taktil, propriozeptiv, vestibulär)
  • Umschriebene Entwicklungsstörungen der visuellen Wahrnehmung
  • Störungen des Körperschemas des Körperbildes
  • Störungen der kognitiven Entwicklung = Geistige Behinderung
  • orofaziale Störungen, Ess-, Kau- und Schluckstörungen
  • taktile Hyper- und Hyposensibilität
  • neuropädiatrische Erkrankungen und Bewegungsstörungen, z.B. Armplexusparesen, Ataxie, Formen der Cerebralparesen
  • Störung der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit = ADS mit Hyperaktivität und ohne Hyperaktivität
  • tiefgreifende Entwicklungsstörungen mit autistischen Verhaltensweisen
  • Störung der Interaktionsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit z.B. durch Ängste
  • Sensorische Integrationstherapie / SI
  • Psychomotorik
  • Marianne Frostig – Programm der visuellen Wahrnehmung
  • Das Bobath – Konzept
  • Das Marburger Konzentrationsprogramm MKT
  • Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern n. Lauth*Schlottke – Basistraining – Strategietraining
  • Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen = neuropsychologische Gruppenprogramm ATTENTIONER
  • CO-OP Cognitive Orientation to daily Occupational Performance
  • für Kinder mit = UEMF Umschriebene Entwicklungsstörungen dermotorischen Funktionen ab dem 6. Lebensjahr

Zum Einsatz kommt das Beurteilungsinstrument COPM (Canadian Occupational Performance Measure). Es erfasst in einem Interview 4 Verhaltenskomponenten (psychische, geistige, soziokulturelle und spirituelle) und 3 Verhaltensgebiete (Selbstversorgung, Freizeit, Produktivität und physische, soziale und kulturelle Umweltbedingungen). Die Patienten geben auf einer Skala ihren „Zufriedenheitswert“ an. Nach dieser „Zufriedenheitseinschätzung“ richtet sich, gemäß dem klientenzentrierten Ansatz, der Verlauf der Therapie.

Jede Entwicklung beruht auf einer Interaktion zwischen dem Menschen und der Umwelt.

Im Rahmen einer unauffälligen Entwicklung kommt das Kind durch gespürte Auseinandersetzung mit der tastbaren und lebenden Umwelt zu taktil-kinästhetischer Interaktionserfahrung. Diese Interaktionserfahrung ist für das Lernen und die weitere Entwicklung von großer Bedeutung.

PERFETTI ist eine Methode, die von Professor Carlos Perfetti zur Behandlung von Schlaganfallpatienten entwickelt wurde. Die Behandlung fördert durch kognitiv-therapeutische Übungen die Neuroorganisation im Gehirn und sorgt dafür, dass Bewegungen wieder möglich werden.

Die Idee des Bobath-Konzepts ist, größtmögliche Selbstständigkeit des CP-Kindes im Alltag (carry over) zu ermöglichen. … Das Konzept bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit mit dem betroffenen Kind, den Eltern bzw. anderen Bezugspersonen und dem Therapeutenteam (Bobath).

Informationen für den Eltern

Lernspielsysteme www.luek.de Lernen, Üben & Kontrollieren!

Infoblatt für Eltern und Angehörige über UMEF kann zu geschickt werden!

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam nonummy nibh euismod tincidunt ut laoreet dolore magna aliquam erat volutpat.